Bei Störfeldern handelt es sich um chronische Entzündungsprozesse im Kieferbereich, die Wechselwirkungen zu anderen Regionen, Gelenken und Organen im Speziellen aufweisen und den Gesamtorganismus schwächen. Wurde ein Zusammenhang zwischen chronischen Erkrankungen und Leiden einerseits und einem Störfeld des Kiefers und der Mundhöhle andererseits aufgedeckt, ist die Entfernung dieses Störfeldes nötig.
Chronische Entzündungsherde wie NICOs, wurzelkanalbehandelte Zähne, Metalle in der Mundhöhle (Amalgamfüllungen, gegossene Wurzelstifte, Kronen und Brücken) können als Störfelder ursächlich sein für Leiden an einer anderen Stelle des Körpers – zum Beispiel degenerative Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Erkrankungen des Nervensystems wie Multiple Sklerose, Migräne und andere chronische Leiden an inneren Organen bis hin zu erhöhter Stressanfälligkeit, Reizbarkeit und Erschöpfungssyndrom.
Aufdeckung von Störfeldern – Neuraltherapie
Ist der Verdacht auf ein mögliches Störfeld gegeben, können mithilfe der dreidimensionalen Röntgentechnik und üblicher Röntgenaufnahmen entzündliche Herde im Knochen und an Zähnen identifiziert werden.
Mithilfe der Neuraltherapie (nach Huneke) kann ein Zusammenhang zwischen Ihrem aktuellem Beschwerdebild und Störfeldern der Mundhöhle hergestellt werden: Eine kleine Menge des Lokalanästhetikums wird in die unmittelbare Nähe des Störfeldes injiziert. Der Patient beobachtet in den folgenden 24 Stunden sein Befinden und jede Änderung seiner Symptome. Nicht selten kommt es zu einem sogenannten Sekundenphänomen: Innerhalb von wenigen Sekunden kommt es zum spontanen Abklingen der Symptome wie Schmerzen und Schonhaltung (zum Beispiel beim Schulter-Arm-Syndrom). Ist es in den folgenden Stunden zu einer spontanen Besserung der Symptomatik gekommen, kann so das Störfeld zugeordnet werden. Das Anästhetikum selber wirkt mit der Betäubung nur circa 30 Minuten.
Wirkungsweise der Neuraltherapie
Nach Injektion von einprozentigem Procain kommt es über den viszerokutanen Reflex zu einer Loskopplung des umspritzten Gebiets – dem Störfeld – und dem korrespondierenden Organ. Zusätzlich kommt es beim enzymatischen Abbau des Procain zu einer verstärkten Durchblutung, Regeneration von Gefäßen und Stabilisierung von Nervenmembranen.
Therapie
Wurde ein Störfeld aufgedeckt und nach umfassender Diagnostik der Zusammenhang zum korrespondierenden Organ festgestellt, werden diese entfernt. NICOs werden operativ entfernt und der Körper mit umfassender Nahrungsergänzung bei der Knochenregeneration unterstützt; Metalle – vor allem Amalgam – werden unter hohen Sicherheitsmaßstäben entfernt und durch hypoallergene Zemente temporär oder durch Komposite oder Keramiken ersetzt; immunologisch insuffiziente wurzelkanalbehandelte Zähne müssen entfernt werden, und können durch absolut biokompatible elektrochemisch neutrale Keramikimplantate ersetzt werden.